Die Polaris-Serie von AMD erhält noch einen Ableger. Den Refresh der RX 570 und RX 580 sollen in 12nm gefertigt werden und im Oktober oder November erhältlich sein.
Momentan kann AMD was die Grafik sparte betrifft nicht gegen ihre Konkurrenz im High End Sektor Paroli bieten . Der fallende Mining-Boom hat das Unternehmen genauso wie Nvidia getroffen. So hat AMD aktuell keine Antwort auf Nvidia Turing. Bereits die Vega-Generation kam nicht an die Spitze des Portfolios der Konkurrenz heran und erreichte lediglich die GTX 1080. Gegen RTX 2080 und RTX 2080 Ti hat AMD aktuell überhaupt nichts entgegen zu setzen. Das Blatt könnte sich erst wieder mit der Vorstellung des Vega-Nachfolgers Navi ändern. Laut Gerüchten soll jedoch nur eine Mittelklasse-GPU auf dem Niveau der GTX 1080 herauskommen.
Andere Quellen behaupten hingegen, dass AMD auch einen Highendableger von Navi plant. Alternativ könnte das Unternehmen auch eine Gaming-Variante der 7nm-Version von Vega auf den Markt bringen. Der Shrink soll der Architektur gut getan haben. Sie ist angeblich so 25 Prozent schneller als Turing. Lustigerweise ist es jetzt jedoch der Vorgänger von Vega, genannt Polaris, der vorerst noch einmal einen Refresh bekommt.
Polaris 30: RX 570 und RX 580 erhalten 12nm-Refresh
Die Grafikarchitektur Polaris sorgte im Juli 2016 wieder für einen Aufschwung bei AMD-Grafikkarten. Die RX 480 kam mit vier oder acht Gigabyte Grafikspeicher auf den Markt und konkurrierte direkt mit der GTX 1060 von Nvidia. Gemeinsam mit den kleineren Ablegern RX 470 und RX 460 hatte AMD damit hauptsächlich den Mainstream-Markt im Visier. Ein Jahr später gab es bereits eine Art Modellpflege mit Polaris 20 und den Karten RX 580, RX 570, RX 560 und RX 550. Die Leistung verbesserte sich damit etwas noch oben, die Architektur war jedoch die gleiche.
Einen weiteren Refresh gibt es jetzt mit Polaris 30. Der erste Ableger als Nachfolger der RX 570 soll noch Mitte Oktober kommen, wie ein großer Boardpartner PCOnline verraten hat. Der Nachfolger der RX 580 soll dann im November folgen. Namen dazu sind noch nicht bekannt, weshalb es auch sein könnte, dass AMD eine völlig andere Benennung anstrebt. Die potenzielle RX 670 soll mit 2.048 Shadern kommen, die vermeintliche RX 680 mit 2.304 Shadern. Auch am Speicher soll sich nichts ändern. So sollen beide Grafikkarten weiterhin vier oder acht Gigabyte GDDR5-Speicher mit einer 256 Bit-Anbindung. Unterscheiden sollen sie sich jedoch im Herstellungsverfahren. So waren Polaris 10 und Polaris 20 noch im 14nm-Prozess gefertigt worden. Polaris 30 soll hingegen auf 12nm setzen und damit entweder effizienter oder leistungsstärker werden.
Nur für Miner?
Die Leistung wird sich also auch in dieser Generation nicht dramatisch verändern. Zu erwarten ist ein ähnlicher Leistungssprung wie beim Wechsel von der RX 470/480 auf die RX 570/580. Warum AMD jetzt noch einmal einen Refresh auflegt, während Anfang 2019 bereits die ersten Navi-GPUs herauskommen sollen, ist etwas seltsam. Die RX 570 und RX 580 waren eine gute Alternative zu Nvidias GTX 1060, einen konkreten Anlass im Gaming-Bereich gäbe es jedoch nicht.
Besonders die RX 580 und die RX 570 sind jedoch noch für etwas anderes bekannt. Diese Grafikkarten waren und sind nach wie vor zwei der beliebtesten Modelle bei Minern. Sie konnten gut undervoltet und übertaktet werden, um so die meiste Miningleistung fürs Ethereum-Mining bei niedrigem Verbrauch herauszukitzeln. Der Mining-Boom ist zwar bereits Abgeflaut, einen Markt für Mining-Grafikkarten und eine gute Nachfrage gibt es jedoch weiterhin. Es ist daher möglich, dass AMD die Neuauflage lediglich für Miner anbietet bzw. die Grafikkarten tatsächlich auf den Miningprozes optimiert. So könnte das Unternehmen verhindern, dass die Miner auf Navi setzen, welches entweder GDDR6 oder HBM2 als Grafikspeicher verbaut haben wird. Es ist daher unklar, ob die RX 670 bzw. RX 680 überhaupt für die Allgemeinheit erscheinen.
Hinterlasse einen Kommentar